Den Helden von Waterloo
Feldjaegertruppe
„DEN HELDEN VON WATERLOO.- DAS DANKBARE VATERLAND“
Vom 25. bis 27. März 2019 kamen die
Offiziere des Feldjägerregiments 2 zu einer dreitägigen Offizierweiterbildung in
Hannover zusammen. In Vorbereitung auf die militärhistorische Weiterbildung im
Juni 2019 in Waterloo war das Ziel für den ersten Tag, dem Offizierkorps nicht
nur einen (vermeintlich) lokalen Einsatzverband der Befreiungskriege
(1803-1815) vorzustellen, sondern auch dessen Bedeutung und Einsatzgeschichte
im militärhistorischen Kontext des napoleonischen Zeitalters darzustellen und
das Geschichtsbewusstsein über deutsche Armeen zu fördern.
Unter der Führung des
britischen Prinzen Adolph Friedrich, Herzog von Cambridge, wurde 1803 der
deutsche Großverband „King‘s German Legion“ (KGL) in britische Dienste
gestellt. Ziel des britischen Königs Georg III. war es, die deutsche - hier im
speziellen die Expertise der ehemaligen Kurhannoverschen Armee - im Kampf gegen
die französischen Truppen einzusetzen. Während der gesamten Zeit der französischen Besetzung der deutschen Staaten kam die „King‘s German
Legion“ auf dem europäischen Kontinent zum Einsatz. Im Verlaufe der Napoleonischen Kriege wuchs sie zu einer
vollständigen Streitmacht mit einer Stärke von bis zu ca. 16.000 Soldaten an,
die schließlich Infanterie, Artillerie und Kavallerie umfasste. Im Jahre
1816 wurde die Legion aufgelöst und ihre Angehörigen zum großen Teil in die
Streitkräfte des neu gebildeten Königreichs Hannover aufgenommen, wo sie
als Elitesoldaten galten.
Nach einer kurzen
Begrüßung am Hotel in Hannover wurde die militärhistorische Weiterbildung durch
Herrn Jüchter, dem Referenten des Fördervereins „Mausoleum Graf Carl von Alten
e.V.“ im Rathaus Hemmingen visuell eingeleitet. Graf Carl von Alten war ein
namhafter hannoversch-britischer General und Staatsmann zur Zeit der
Personalunion zwischen Hannover und Großbritannien (1714 – 1837). Sein Wirken
gegen die französische Vorherrschaft in Europa trug maßgeblich zum Sieg über
Napoleon in der Schlacht bei Waterloo bei. Höhepunkt dieses Abschnittes war die
Besichtigung des 2014 restaurierten Mausoleums des Grafen in Hemmingen - das
war Geschichte zum Anfassen!
Um der „King‘s German
Legion“ und ihren Soldaten ein ehrendes Andenken zu widmen, wurde am 18. Juni
1832, dem Jahrestag der Niederlage Napoleons, die Waterloosäule in Hannover eingeweiht.
Den Aufstieg auf die 46,31m hohe Siegessäule wagten alle Offiziere und konnten
sich gleichzeitig ein Bild der erbeuteten Waffen - die am Denkmal integriert
sind - verschaffen. Historisch von Bedeutung sind die angebrachten
Namenstafeln, die erstmalig auch den gefallenen Mannschaftssoldaten Ehre erwiesen.
Bei bestem Wetter trug
Hauptmann Breyer vor dem Niedersächsischen Landesarchiv (NLA) in Hannover an
der Statue von General Graf Carl von Alten sowie dem Gedenkstein von Oberst
Georg Baring (1773 – 1848) zu beiden Persönlichkeiten vor und beleuchtete deren
individuelles Wirken in der KGL sowie deren weiteren Werdegang und Bedeutung
für die deutsche Militärgeschichte.
Den Abschluss der
militärhistorischen Weiterbildung bildeten die Vorträge von Hauptmann Breyer und
Herrn Hoffmann vom NLA. Hauptmann Breyer trug zur „Entstehungs- und
Wirkungsgeschichte der, ‚King‘s German Legion‘ im napoleonischen Zeitalter“ mit
dem besonderen Augenmerk auf die Einsatzgebiete dieser vor. Herr Hoffmann
beleuchtete „Graf von Alten im Spiegel von Quellen des Niedersächsischen
Landesarchivs“ und konnte die interessierte Zuhörerschaft mit neu entdeckten
Skizzen und Karte begeistern.
Abgerundet wurde die
militärhistorische Weiterbildung in Beckmann‘s Weinstube mit interessanten
Gesprächen über die „Helden von Waterloo“.
Text: Max Breyer,
Hauptman - Bild: Julien Hofmann, Oberleutnant
