Geburtstag Egon Mattick
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ErDiMo: Erster Dienstag im Monat – Jour fixe –
regelmäßiges Zusammenkommen! Bis auf die Tatsache, dass es ein Dienstag war,
hat alles Andere nicht zugetroffen; aber dennoch war es an diesem ersten
Dienstag im Mai eine außergewöhnliche Veranstaltung im Ortsverband Bonn in
diesen durch Corona bedingten Zeiten.
Das älteste Mitglied des Ortsverbands,
Hauptfeldwebel a.D. Egon Mattick, vollendete am 03.05.2020 seinen 95.
Geburtstag – und dieses besondere Geschehen sollte auch nicht trotz der
Corona-bedingten Einschränkungen gänzlich unbeachtet ablaufen.
Oberstabsfeldwebel a.D. Bernd Rünz, Beisitzer
im Vorstand des Ortsverbands Bonn, und aktiver Weggefährte von Kamerad Egon
Mattick, hatte sich vorgenommen, nach Möglichkeit persönlich zu diesem
besonderen Geburtstag zu gratulieren und hatte daher im Vorfeld bereits
telefonisch angefragt, ob dies vom Jubilar gewünscht und zum anderen auch unter
Einhaltung der bestehenden Auflagen möglich wäre.
Nachdem die Antwort zweimal „Ja“ ausfiel und
dabei gebeten wurde, nicht am Jubeltag selbst, sondern am darauffolgenden
Dienstag – eben dem ErDiMo – vorbeizukommen, machten sich Kamerad Bernd Rünz
und der 1. Vorsitzende im Ortsverband Bonn, Oberstleutnant a.D. Werner Wilden,
beide „bewaffnet“ mit Fotos aus alten Zeiten, aber auch etwas „Flüssigkeit aus
dem nahegelegenen Ahrtal“, zur Gratulation von Hauptfeldwebel a.D. Egon Mattick
auf. Dieser war sichtlich erfreut über die Aufwartung und faszinierte seine
Besucher über 2 Stunden lang mit Anekdötchen und Geschichten aus früheren
Zeiten.
Kamerad Mattick wurde im Alter von 18 Jahren
als Pionier und dort als Maschinengewehr-schütze 1 nach Minsk zum Kriegseinsatz
befohlen. Weitere Einsatzgebiete waren Ungarn und Estland. Schnell wurde er
Unteroffizier und kam in vorderster Stellung zum Einsatz. Er wurde viermal
verwundet und geriet in Gefangenschaft. Die Rückkehr in sein
landwirtschaftliches Elternhaus und seine Heimat Pommern war ihm verwehrt – er
konnte nach seiner Gefangen-schaft nicht mehr dorthin zurückkehren.
Mit seiner Familie wurde er zunächst in der
Nähe von Berlin sesshaft und arbeitete im Wiederaufbau, u.a. in der
Stalingrad-Allee. Aufgrund seiner Einstellung zur DDR-Obrigkeit musste er
Ostberlin schnellstens verlassen; in Folge erreichte er dann Westberlin und
gelangte über Hannover und andere Orte nach Rheinbach. Auf diesem Wege glückte
auch die Zusammenführung der Familie. 1956 begann sein Bundeswehrzeit in
Andernach; 1964 bezog er sein selbst erbautes Haus in Rheinbach, in dem er heute
noch lebt. Neben Andernach waren seine weiteren Standorte als Soldat in der
Bundeswehr Rheinbach und Bonn.
Gott sei Dank hatte Hauptfeldwebel a.D. Mattick
beim Bau seines Hauses Weitblick bewiesen und damals bereits eine große
Sonnenterrasse angelegt und noch einmal Gott sei Dank spielte auch das Wetter
bei der Gratulation durch den Ortsverband mit, sodass trotz Corona ein wirklich
angeregter und kurzweiliger Austausch stattfinden konnte.
Alle Beteiligten vereinbarten, dass solche
Austausche insbesondere nach Corona regelmäßiger stattfinden sollten, solange
es Geist und Gesundheit weiter zulassen.
Der Ortsverband Bonn wünscht Hauptfeldwebel
a.D. Egon Mattick noch einmal weiterhin alles Gute, Glück und weiterhin viel
Gesundheit für das nächste Lebensjahr.
Text und Fotos: Werner Wilden, Bernd Rünz