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Portepée-Führungstagung II 2024 - Feldjäger

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Die aktuelle Ausgabe

Portepée-Führungstagung II 2024

Feldjaegertruppe
Portepée-Führungstagung II 2024
 
Die zweite Portepée-Führungstagung des Aufgabenbereiches Feldjägerwesen der Bundeswehr in 2024 stand ganz im Zeichen der Erfahrungen, Bedürfnisse und Fragestellungen der Basis. Und zwar in zwei Bereichen, die natürlich ebenso wie die erste Tagung im Februar ganz im Zeichen von LV/BV stand.
 
Erster Bereich: Nach Aufforderung durch den Kommandeur, Brigadegeneral Wiesner an den Kreis der erfahrensten Portepée-Unteroffiziere  im Vorfeld der Tagung mitzuteilen, welche insbesondere bürokratischen Hemmnisse auf dem Weg zum Erreichen von Kriegstüchtigkeit die Truppe beeinträchtigen, wurden verschiedene Fragestellungen in den Stab gegeben, die es in der Tagung zu beantworten galt. Dazu wurden verschiedene externe Experten eingeladen, um von entscheidender, fachlich zuständiger externer Stelle Originalton zu hören und diesen Expertenkreis mit den Auswirkungen und Folgen bestehender Vorgaben aus berufenem Truppenmund zu konfrontieren.
 
Zweiter Bereich: Der vom Kommandeur Anfang 2023 konsequent eingeschlagene Weg, in diversen neue eingerichteten Formaten (Gesprächsrunden, Übungen, Workshops und Tagungen) unter Beteiligung aller Führungsebenen - Kommandeure, Kompaniechefs und Oberstabsfeldwebel - zielgerichtet Erkenntnisse zu sammeln, um nach intensiver Auswertung die wichtigsten Ausbildungserfordernisse und -höhen ab 2025 zur Grundlage der veränderten und weiter zu vereinheitlichenden Truppen- und Lehrgangsausbildung zu machen, sah in 2024 vier aufeinander aufbauende Tagungen mit teilweiser Projektarbeit sowie eine A15+ Führungsklausur vor. Am Ende stehen die per Jahresweisung befohlenen Vorgaben, die unter breiter Beteiligung gemeinsam erarbeitet wurden. In der zweiten Führungstagung der Portepées ging es um die Anpassung der Ausbildung in der Truppe und an der Schule.
 
Bevor sich diesen Fragestellungen gewidmet wurde, ist der Kommandeur in seinen Führungsbemerkungen auf die anstehende Umstrukturierung der Streitkräfte eingegangen. Neben der Schaffung des Unterstützungsbereiches aus dem Zentralen Sanitätsdienst und der Streitkräftebasis lag der erste Fokus auf der Unterstellung des Wachbataillons (beim Bundesministerium der Verteidigung) zum 01.10.2024. So wurde, stellvertretend für alle Angehörigen des Wachbataillons, der Spieß Stabszug im Kreise der Militärpolizei begrüßt. Der Kommandeur zeigte auf, dass neben dem protokollarischen Dienst auch durch den infanteristischen Auftrag sehr viele Gemeinsamkeiten bestehen, die es jetzt in der Folge weiter auszubauen gilt.
 
Nicht ausreichende Kräfte, Mittel & Befugnisse sowie Friedensverwaltungs- & Komfortzonenkultur gefährden (bei allem eigenen Engagement) die Auftragserfüllung!
 
Auch vor dem Hintergrund des stetigen Personalwechsels (so zum Beispiel 40 % neue Teilnehmer an der UmP-Veranstaltung) stellte der Kommandeur erneut die Komplexität und die Herausforderungn der Mangelressource Militärpolizei im Auftrag LV/BV dar. Um alle Aufgaben sicherstellen zu können, würden doppelt so viele Feldjägerkompanien erforderlich sein. Um mit dem vorhandenen Personal bis 2029 kriegstauglich zu sein, erläuterte der Kommandeur nochmals den 5-Jahresplan bis zum Zwischenziel 2027, der Basis der letzten beiden sowie der aktuellen Jahresweisungen ist. Das Ziel bei dieser klaren LV/BV-Ausrichtung sind einsatzbereite, kohäsive, kriegstüchtige Kräfte mit Schlüsselfähigkeiten kaltstart- und durchhaltefähig bereitzustellen.
 
Zu den sieben Handlungsfeldern (Partner, Material und Infrastruktur, Personal und Organisation, Ausbildung, Übungen, Erziehung, Doktrin und Recht) wurde der aktuelle Sachstand mit allen bisherigen Erfolgen und noch vorhandenen Herausforderungen vorgestellt.
 
Hervorzuheben ist hierbei die Aufstellung der drei neuen Feldjägerkompanien und die Auswertung des ersten Durchgangs im Gefechtsübungszentrum des Heeres.
 
„Wir sind gescheiter, nicht gescheitert!“
 
Nach thematischer Zuordnung wurden die Fragestellungen der Spieße zur inhaltlichen Ausgestaltung der Tagung genutzt. Dort, wo Probleme oder bürokratische Hemmnisse gesehen werden, wurden, wo immer möglich, Referenten hinzugezogen, die an der jeweiligen verantwortlichen Stelle persönlich die Hintergründe darstellen konnten.
 
So hat ein Vertreter der Beauftragten für Vereinbarkeit von Familie und Dienst ausführlich zu den Themen Telearbeit, Mobiles Arbeiten und zur Kaltstartakte vorgetragen. Die Kaltstartakte dient jedem Angehörigen der Bundeswehr dazu, sich auf mögliche Eventualitäten im privaten Bereich vorzubereiten, um bei einer Alarmierung möglichst unverzüglich seinen Dienst antreten zu können.
 
Ehrliche Betrachtung des Sachverhaltes vor Einstieg in die strukturierte Wiedereingliederung!
 
Vertreter der Sanität und der Zentralen Ansprech-, Leit- und Koordinierungsstelle für Menschen, die unter Einsatzfolgen leiden (ZALK), haben Hintergründe und Abläufe bei der strukturierten Wiedereingliederung, dem Dienstunfähigkeitsverfahren sowie den Verfahren des Einsatz-Weiterverwendungsgesetzes vorgetragen. Trotz aller bürokratischer Vorgaben wurde hier auch wieder deutlich, wie wichtig die direkte Kommunikation zwischen den handelnden Akteuren ist, um, wo immer möglich, die Einsatzbereitschaft wiederherzustellen oder - wenn nicht möglich - die notwendigen Maßnahmen zur Entlassung einzuleiten.
 
Bürokratieabbau: Es gibt viel zu tun, packen wir´s an!
 
Für die aufgezeigten verschiedenen bürokratischen Hemmnisse im Ablauf des Dienstbetriebes war die Ansprechstelle für Bürokratieabbau der richtige Ansprechpartner. Nur etwa der Hälfte der Teilnehmenden war bekannt, dass gegenüber dieser Stelle direkt und unkompliziert bürokratische Hemmnisse aus dem Dienstalltag vorgetragen werden können. Zwei aus dem Plenum genannte Hemmnisse wurden direkt durch die Vortragenden vor Ort aufgenommen. Wir hoffen auf eine erfolgreiche Lösung.
 
Zusätzlich hat das Bundesamt für das Personalmanagement der Bundeswehr zu Besonderheiten in der Personalführung und rechtlichen Vorgaben und Rahmenbedingungen vorgetragen.
 
Die Abteilungsleiter des Kommandos haben in ihren Beiträgen die Ausführungen des Kommandeurs vertieft und sind auf einzelne zusätzliche Fragestellungen der Spieße eingegangen.
 
Das Wachbataillon. Ein Teil von uns!
 
Der stellvertretende Kommandeur des Wachbataillons stellte in seinem Vortrag Struktur und Auftrag dar. Neben dem uns allen bekannten protokollarischen Dienst ist der infanteristische Auftrag zum Schutz der Bundesregierung mit Punkten wie Evakuierung und Absicherung eine bedeutsame gemeinsame Schnittstelle. Ein einzigartiger Verband, der nun immer miteingebunden wird.
 
Ausbildung und Erziehung für LV/BV fit machen!
 
Der dritte Tag der Tagung stand ganz im Zeichen der Anpassung der lehrgangsgebundenen Ausbildung und der Truppenausbildung an die Erfordernisse der LV/BV. Nach kurzer Darstellung der bisherigen Ergebnisse von vorhergehenden Tagungen haben sich die Teilnehmenden in zehn Arbeitsgruppen verschiedenen Fragestellungen zur Anpassung der Ausbildung gewidmet. Im Rahmen der Vorstellung der Arbeitsgruppenergebnisse war durchweg erkennbar, dass sich das gemeinsame Mindset deutlich verfestigt hat. So hat fast jede Arbeitsgruppe, basierend auf der jeweiligen Fragestellung, das Beherrschen der allgemeinen militärischen Aufgaben im Einsatz als Basis identifiziert. Die Arbeitsergebnisse werden nun in der Folge in die Anpassung der Lehrgänge und Vorgaben zur Truppenausbildung einfließen.
 
Führung stellt sich
 
Zum Abschluss nutzten die Teilnehmer die seit 2023 am Ende jeder Tagung eingeführte Möglichkeit, sich noch einmal mit Fragen direkt an den Kommandeur, den Chef des Stabes und die Abteilungsleiter bzw. ihre Vertreter zu wenden. Davon wurde rege Gebrauch gemacht.
 
Eine erfolgreiche Tagung mit Transparenz und offenem Austausch, die 2025 wieder stattfinden wird.
 
Text: Gerrit Kramer - Bilder: Bundeswehr/ Kai Axel Doepke
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