Feldjägerbataillon 352 - Feldjäger

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Feldjägerbataillon 352

Geschichte
Das Feldjägerbataillon mit der wohl kürzesten Geschichte

Feldjägerbataillon 352 – noch nie gehört? Stab in Beelitz. Brandenburgische Spargelstadt an der Nieplitz. Auch nie gehört? Wie beschreibt man ein Feldjägerbataillon, welches es noch nicht einmal zu einem Eintrag in Wikipedia, der großen Online-Enzyklopädie, geschafft hat? Hier ein Versuch:
Anfang April 2003. Leipzig. Antreteplatz der General-Olbricht-Kaserne. Blickt man über den weitläufigen Platz, so fällt ein neues Wappen auf. Zentral der Feldjägerstern, links auf goldenem und schwarzem Grund der schreitende askanische Bär, rechts auf rotweißem Grund der Brandenburger Adler. Klares Zeichen für das Feldjägerbataillon 352, stationiert in Sachsen-Anhalt und Brandenburg.

Bataillonswappen des Feldjägerbataillon 352
 
Beim Defusionierungsappell des Feldjägerbataillons 701 in die neuen Verbände 351 und 352 präsentiert sich also erstmals das Beelitzer Bataillon der Öffentlichkeit. Die offizielle Indienststellung folgt dann dreieinhalb Monate später am 17. Juni 2003 im Zentrum des Naturparks Nuthe-Nieplitz – in der Garnisonsstadt des Stabes, in Beelitz.


Indienststellungsappell in Beelitz


 Oberstleutnant Thomas Meuser - einziger Kommandeur des Feldjägerbataillon 352

 
Der Stab des Verbandes mitsamt der Stabs- und Versorgungskompanie wurde neu aufgestellt. Geführt wurde die 1./Feldjägerbataillon 352 von Hauptmann Martin Seidel; ihm folgte Hauptmann Mario Makowka.
 
Die drei Einsatzkompanien in Storkow (2./Feldjägerbataillon 352), Burg (2./Feldjägerbataillon 352) und Potsdam (4./Feldjägerbataillon 352) erhielten andere Kompaniebezeichnungen, wurden im Rahmen der 2003 laufenden Umstrukturierung zu Spezialkompanien für Diensthunde (Typ B in Storkow), Crowd and Riot Control (Typ C in Burg) und Eskorte (Typ A in Potsdam) weiterentwickelt.
 
Unzweifelhaft war der Aufgabenschwerpunkt der 3. Kompanie in Burg die Unterstützung des Gefechtsübungszentrums Heer in der Colbitz-Letzlinger Heide – gefolgt vom Militärischen Verkehrsdienst für diverse Logistiktruppenteile im Einsatzraum Sachsen-Anhalt. Geführt wurde die Kompanie durch Major Michael
Beurich, später dann durch Major Stefan Barry. Als Dreh- und Angelpunkt des Feldjägerdienstes fungierte die 4. Kompanie aus Potsdam. Die enge Zusammenarbeit der ehemaligen drei Nordkompanien des Feldjägerbataillons 701 ist bereits in Auslandseinsätzen des Verbandes in den Jahren 2001/2002 geübte Praxis gewesen. In heutiger Zeit eher Regel denn Ausnahme, stellte Anfang der 2000er Jahre das Aussetzen des Schichtdienstes ein Novum dar. Potsdam als Leitdienstkommando im nördlichen Einsatzraum FJgBtl 701, hiervon hat sich doch einiges während der Existenz des FJgBtl 352 erhalten. Geführt wurde die Kompanie von Major Jörg Göpel, später dann durch Major Rene Mletzko.
 
Mit dem Umzug der Ausbildungskompanie aus dem niedersächsischen Nienburg (6./Feldjägerbataillon 720) in das ostbrandenburgische Storkow erhielt das Feldjägerbataillon 352 eine 5. Kompanie: Grundausbildung. Legendär der Umzug in die Kurmark-Kaserne, in der im Jahr 2003 durch Belegung der für die Nutzung durch die 5./FJgBtl 352 vorgesehenen Gebäude keine entsprechenden Unterkünfte bereitstanden. Über Nacht – oder besser und richtiger gesagt: über ein Wochenende – wurde ein Unterkunftsblock in der Kurmark-II-Kaserne ertüchtigt und konnte so durch die Rekruten unter Führung von Hauptmann Björn Münzenberger bezogen werden. Nachfolgender Kompaniechef war Hauptmann Christian Tamminga. Abschließend wurde die Kompanie bis zur Entbindung vom Ausbildungsauftrag durch Hauptmann Hendrik Loß geführt.
 
Die Ausbildungskompanie oder kurz AKP bot den Einsatzkompanien die Möglichkeit, förderungswürdiges Personal im Bereich der Ausbildung zu konsolidieren. Die Kompanien würden es sicher andersherum formuliert haben, denn es durfte Personal abgestellt werden. Die Ausbildung war allgemein mit jedem erdenklichen Mittel zu unterstützen – sei es als Feindkommando, mit Ausrüstung, Fahrzeugen usw.
 
Höhepunkte – nicht nur des militärischen Zeremoniells – stellten die Feierlichen Gelöbnisse dar. Das Feldjägerbataillon 352 konnte sich so in der Öffentlichkeit präsentieren.


Feierliches Gelöbnis in Werder / Havel
 
So ging alles seinen geregelten Gang bis zum November 2004. Das Diensttelefon im Büro in der Beelitzer von-Zieten-Kaserne klingelte. „Kommen Sie mal rüber – die Mail ist da.“ Also los, von Gebäude 7 rüber in den Stab – Gebäude 72. Grauer Plattenbau. Von außen unsaniert, drinnen ging es. Inzwischen ist dort, wo früher der Stab wirbelte, ein Parkplatz. Um zwei Ecken, und ich stehe im Dienstzimmer des S3-Stabsoffiziers – Major Andreas Naschke. Er öffnet die Mail mit den Stationierungsentscheidungen. Gespannte Minuten, bis der Download fertig ist – dem Liegenschaftsknoten sei Dank. Da steht es schwarz auf weiß: „Beelitz: … aufgelöst wird Stab und Stabs-/Versorgungskompanie Feldjägerbataillon 352 …“
Von Vorteil, wenn das in dieser Situation überhaupt der passende Begriff sein konnte, war der Fortbestand der drei Einsatzkompanien, die zum zigsten Male eine neue Bezeichnung bekommen sollten.
Formal zwar aufgelöst, aber doch erhalten bleibt die 2. Kompanie in Storkow als 4./FJgBtl 350. Aus der Diensthundekompanie wird nun eine BMVg-Typ III-Kompanie (Eskorte, Diensthunde, Personenschutz). Die Kompanie wird etwas kleiner, bleibt aber am Standort. Geführt wurde die Kompanie während der gesamten Zugehörigkeit zum Feldjägerbataillon 352 durch Major Mike Scholz.
Die Kompanien in Potsdam und Burg wurden organisatorisch unverändert wieder dem Feldjägerbataillon (351) in Leipzig zugeordnet. Bereits vor April 2003 gehörten beide Kompanien zu diesem Bataillonsstandort.
Das Datum des Auflösungsappells auf dem Marktplatz des beschaulichen Städtchens Beelitz wurde bewusst auf den Gründungstag des Reitenden Feldjägercorps gelegt. Gerade einmal 891 Tage nach dem Aufstellungsappell wurde die Truppenfahne durch den einzigen Bataillonskommandeur, den dieser Verband hatte, Oberstleutnant Thomas Meuser, am 24. November 2005 eingerollt.
 
Oberstleutnant Thomas Meuser bei seiner Rede zum Auflösungsappell

Text: Mario Makowka, Oberstleutnant – Bilder: Feldjägerbataillon 352




 
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