Besuch des Bundesverwaltungsgerichtes
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Auf den Spuren der Geschichte des Leipziger Bundesverwaltungsgerichtes
Am 29. März 2025 trafen sich die Mitglieder der Feldjägerkameradschaft, Ortsverband Leipzig, um das Bundesverwaltungsgericht Leipzig zur erkunden und dessen Geschichte zu erleben. Neben der grundsätzlichen Möglichkeit, der Teilnahme an öffentlichen Gerichtsverhandlungen für alle Bürger, stand an diesem besonderen Tag für die Mitglieder und deren Familienangehörigen eine geführte Besichtigung, des nach nur sechsjähriger Bauzeit und am 26. Oktober 1895 durch den Kaiser Wilhelm II. geweihten Reichsgerichtsgebäudes, auf dem Plan.
Wie bereits für alle von außen erkennbar, handelt es sich damals, wie auch heute, um eines der beeindruckendsten Gerichtsgebäude Deutschlands. Beim Betreten des Gebäudes wurde mit Erstaunen das Ausmaß des 24 Meter hohen Wartesaals mit seinen (rekonstruierten) Bleifenstern wahrgenommen. Im Rahmen der Besichtigung fielen insbesondere die mit Holz vertäfelten und teilweise Gold verzierten Sitzungssäle auf, in welchen auch heut‘ noch Recht gesprochen wird. Es gab interessante Ausflüge in die Geschichte zum Reichstagsbrandprozess aus dem Jahr 1933 sowie zum Ausmaß der teilweisen Zerstörung während des 2. Weltkrieges. Auch zu den Entwicklungen in der vergangenen DDR-Geschichte, welche insbesondere unseren ortsansässigen Mitgliedern zu großen Teilen bekannt war, gab es dennoch die ein oder andere Neuigkeit. So gehörten zur DDR-Vergangenheit die Restauration und eine Umnutzung des Gebäudes, u.a. als Museum der bildenden Künste, als Georgi-Dimitroff-Museum und als Außenstelle der Deutschen Film AG (DEFA). Erst nach der Wiedervereinigung Deutschlands wurde 1992 durch den Deutschen Bundestag entschieden, dass das ehemalige Reichsgerichtsgebäude künftig als Bundesverwaltungsgericht genutzt werden soll.
Für die Mitglieder des Ortsverbandes von besonderem Interesse waren die Informationen zu den seit dem Jahr 2002 innerhalb des Bundesverwaltungsgerichtes ansässigen beiden Wehrdienstsenaten mit der Bundeswehrdisziplinaranwaltschaft, welche in letzter Instanz bei Berufungen gegen die Entscheidungen der Truppendienstgerichte zum Zuge kommen.
Randnotiz für alle interessierten Leser: Die Bundeswehrdisziplinaranwaltschaft stellt dabei funktional eine eigenständige Justizbehörde dar und vertritt dabei das Bundesverteidigungsministerium am Bundesverwaltungsgericht, um so auf eine einheitliche Anwendung des Disziplinarrechtes innerhalb der Bundeswehr hinzuwirken.
Bei diesen Informationen schloss sich der Kreis zur Feldjägertätigkeit, da bereits während des Rundganges bei dem ein oder anderen ehemaligen und auch aktiven Kameraden Erinnerungen an vergangene Einsätze innerhalb des Gebäudes, der Absicherung von militärischen Veranstaltungen, in Erinnerung kamen.
Im Anschluss an den fast zweistündigen Ausflug in diesen Teil der Leipziger Geschichte folgte das nächste „historische Highlight“. So ließen die Mitglieder des Ortsverbandes den Abend in gemeinsamer gemütlicher Runde und bei interessanten Gesprächen sowie kulinarischen Besonderheiten, im Ratskeller Leipzig, einer traditionellen Lokalität im Gewölbe des Neuen Rathauses Leipzig, ausklingen.
Wir danken allen Beteiligten für die Organisation dieser gelungen Veranstaltung und freuen uns auf ein baldiges Wiedersehen beim sommerlichen Ausflug zum Wildpark Leipzig am 12. Juli 2025.
Text: Falk Hummel - Bilder: Harry André Klempert und Falk Hummel

